Hallo liebe Kempa Blog Besucher,
die Handball WM läuft. Das Event, auf das wir so lange gewartet haben. Dazu noch eine deutsche Mannschaft, die ihre ersten Auftritte bisher souverän gemeistert hat. Aber der Reihe nach.
Einen Tag bevor die WM eröffnet wurde, ging es für mich los. Mit ein paar Ausstattungsgegenständen im Gepäck ging es zur Nationalmannschaft Islands. Björgvin Gustavsson und Co. sind am Mittwochnachmittag in München gelandet. Im Teamhotel hatte ich bereits auf das Team gewartet. Dort traf ich viele Bekannte und so kam es zu dem ein oder anderen Gespräch.
In der Lobby saß bereits Kresimir Kozina. Der Kreisläufer der kroatischen Mannschaft darf bei der WM die Farben seines Landes vertreten. Für den Kempa-Athleten freue ich mich besonders, da er trotz später Nichtberufungen in der Vergangenheit weiter an sein Ziel geglaubt hat. Auch Davor Dominikovic, heute Co-Trainer der Kroaten, ist für uns kein Unbekannter. Während seiner Bundesligazeit in Balingen, war der sympathische Abwehrchef häufig bei uns im Headoffice von Kempa zu Gast.
Nach einem kleinen Fahrstuhl Gespräch mit Dagur Sigurdsson musste ich jedoch nun den Termin mit den Isländern vorbereiten. Dies erwies sich als nicht so einfach. Im Teamhotel herrschte aufgrund des Anreisetages der Teams noch absolutes Chaos. Schlussendlich hatte ich zweimal meinen vorgesehenen Meetingraum wieder Räumen müssen und die Spieler bekamen ihre restliche Teamausstattung auf dem Hotel-Flur. Schlimmer traf es die mazedonische Mannschaft, dessen Gepäck bei der Zwischenlandung in Zagreb hängengeblieben ist.
Beim Eröffnungsspiel in Berlin
Von München aus durfte ich zum Eröffnungsspiel nach Berlin reisen. Schon den ganzen Tag spürte man Rund um die Mercedes-Benz Arena eine gewisse Anspannung und Vorfreude. Die Stimmung in Berlin ist gewaltig und die Spieler scheinen diese Atmosphäre positiv nutzen zu können. Natürlich ist der sportliche Auftakt der Mannschaft nicht als Gradmesser zu sehen, aber auch die koreanische Mannschaft hat sich teuer verkaufen können. Es war ein friedliches Handballfest mit politischer Prominenz. So saßen nur wenige Reihen von uns entfernt Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und Altkanzler Gerhard Schröder. Auch andere A, B und C Promis hatten den Weg in die Arena gefunden. Scheint als wird Handball wieder richtig in.
Ein solches Event bedeutet natürlich auch eine große mediale Belastung für die Spieler. Erstmals in den letzten Jahren sind nicht alle deutschen Nationalspieler bei den Medienterminen vertreten. Eine Maßnahme, die ich aus sportlicher Sicht gut verstehen kann. Bei einer Heim-WM ist nicht nur die sportliche Fachpresse vertreten, sondern auch weitere Medienvertreter. Ruhetage zwischen den Spielen können mit dieser Abschottung natürlich deutlicher besser genutzt werden. Einmal mehr ärgere ich mich aber über die enorme Präsenz von IHF-Offiziellen während der Spiele. Emotionen auf der Bank werden kaum noch geduldet. So wurde Björgvin Gustavsson beispielweise ermahnt, wie er in der Schlussphase zu euphorisch seinen Torwartkollegen unterstützte. Alle Zuschauer waren von dem hochklassigen Spiel zwischen Kroatien und Island in der Olympiahalle in München gepackt. Ist doch nicht verwunderlich, dass dann auch die Spieler auf der Auswechselbank Emotionen zeigen.
Höhepunkt der zunehmenden Kommerzialisierung im Handball ist für mich aber die Laola-Welle in der Mercedes-Benz Arena in Berlin. Diese wird seit diesem Jahr von einem großen IHF-Partner präsentiert. Diese Werbemöglichkeit habe ich in den letzten Jahren noch nirgendwo wahrgenommen und finde ich auch als sehr unangepasst. Positiv habe ich aber die Stimmung zwischen den Fans wahrgenommen. Als Handball-Fan nicht bayrischer Herkunft fragt man sich ja schon, ob ausgerechnet eine Blaskapelle für die Stimmung in der Olympiahalle sorgen muss. Sicherlich erfüllt die Musik zu 100% das Klischee-Denken der auswärtigen Fans. Aber ich muss zugeben, dass diese Musik die Halle wirklich pusht und sich die Fans aller Lager mit der traditionellen süddeutschen Musik positiv duellieren.
Weiterhin freue ich mich über den bisherigen Turnierstart, die tolle Einschaltquoten in Deutschland und über die Performance unserer Kempa-Teams und -Athleten.
Bis bald,
Euer Tim Grothaus