Die WM der KempaUnit
Schweden
Gruppe D | Hauptrunde II | Platzierung: 5
Ohne Niederlage durch die Vorrunde
Souverän. Anders lässt sich die Vorrunde der Schweden nicht beschreiben. Fünf Spiele, fünf Siege, eine Tordifferenz von +40. Eine einwandfreie Bilanz legte der Zweite im ewigen Medaillenspiegel der Weltmeisterschaftsgeschichte hin. Die ersten drei Spiele waren noch dankbar. Ägypten, Argentinien und Angola – sicher keine Handballmächte, aber zu lösende Aufgaben. Dass es Hampus Wanne, Kim Ekdahl du Rietz und Co. auch gegen andere Kaliber drauf haben, zeigte das junge Team dann gegen die Kataris und Ungarn. Fazit der Vorrunde: Zugehörigkeit zum engen Kreis der Titelfavoriten bestätigt.
In der Hauptrunde standen die ersten richtigen Brocken auf dem Spielplan. Tunesien, Dänemark und Norwegen. Die Afrikaner fertigte man gewohnt spielstark mit 12 Toren Vorsprung ab. Die erste Niederlage dann gegen den späteren Weltmeister Dänemark. Das letzte Spiel gegen Norwegen also ein Endspiel – mit dem besseren Ende für die Norweger. Denkbar knapp verabschieden sich die Schweden aus dem Turnier, werden nach dem Sieg gegen Kroatien noch Fünfter der WM. Aber es geht weiter. Nächste Mission: Europameister 2020.
Vorrunde
1. Spieltag | EGY 24:27 SWE
2. Spieltag | SWE 31:16 ARG
3. Spieltag | SWE 37:19 AGO
4. Spieltag | QAT 22:23 SWE
5. Spieltag | SWE 33:30 HUN
Hauptrunde
1. Spieltag | TUN 23:35 SWE
2. Spieltag | SWE 27:30 NOR
3. Spieltag | DEN 30:26 SWE
Platzierungsspiele
Spiel um Platz 5 | CRO 28:34 SWE
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 1
Platzierung Hauptrunde: 3
Bester Werfer: Niclas Eckberg (36 Tore)
Brasilien
Gruppe A | Hauptrunde I | Platzierung: 9
Überraschung geglückt
Außenseiter und mögliche Überraschungsmannschaft. Das sagten viele vor dem Turnier noch über die brasilianische Handballnationalmannschaft. Und vor allem was die Überraschungen betrifft, machten sie diesen Prognosen alle Ehre. Bis kurz vor Schluss hielten sie ihre erste WM-Begegnung gegen Rekordweltmeister Frankreich ausgeglichen, verloren am Ende nur knapp mit zwei Toren. Das Team um Thiagus Petrus, den Spielgestalter mit der auffälligen Frisur, gab sich auch danach keine Blöße. Noch eine Niederlage gegen Deutschland und drei Siege in der Gruppe A. Ziel erreicht: Hauptrunde.
Bei den großen Handballnationen angekommen, machten sie da weiter, wo sie aufgehört hatten. Ärgern. Als erstes ärgerten sie die Kroaten und zum Abschluss noch einmal die Isländer. Sorgten mit ihrer Spielweise und Einstellung für Aufsehen und schafften es am Ende in die Top 10 der WM. Das beste jemals erzielte Ergebnis einer brasilianischen Mannschaft bei einer WM. In der Handballwelt – und auch darüber hinaus – steht Brasilien in Zukunft nicht mehr nur für Copacabana, Karneval und Fußball. Sondern auch für guten Handball.
Vorrunde
1. Spieltag | BRA 22:24 FRA
2. Spieltag | GER 34:21 BRA
3. Spieltag | SRB 22:24 BRA
4. Spieltag | RUS 23:25 BRA
5. Spieltag | BRA 35:26 KOR
Hauptrunde
1. Spieltag | BRA 29:26 CRO
2. Spieltag | ESP 35:24 BRA
3. Spieltag | BRA 32:29 ISL
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 3
Platzierung Hauptrunde: 5
Bester Werfer: José Toledo & Haniel Langaro (37 Tore)
Island
Gruppe B | Hauptrunde I | Platzierung: 11
Ein Land feiert sich selbst
Island ist schon lange nicht mehr nur eine Insel vor Grönland. Island ist eine sportverrückte Nation. Kaum größer als manche deutsche Stadt, aber mit umso mehr Enthusiasums. Auch bei der WM in Deutschland und Dänemark. Nicht nur einmal hallte das berüchtigte „Huh!“ durch die Müncher Olympiahalle und nicht nur einmal zuckten die Gegner dabei zusammen. Auf dem Feld riefen die Isländer ihr Pensum ab, verloren zwar gegen Kroatien und Spanien, aber erreichten trotzdem die anvisierte Hauptrunde. Zu viraler Brühmtheit schafften es vor allem die Paraden von Torwart Bjrögvin Pál Gústavsson aus dem Spiel gegen Bahrain. Ball mit dem Kopf gehalten, kurz geschüttelt, abgefeiert. Einzigartig!
Mit null Punkten auf dem Konto ging es in die Hauptrunde. Keine guten Aussichten. Und trotzdem warfen Bjarki Már Elísson und Co. noch einmal alles nach Vorne. Ohne Belohnung. Keine weiteren Punkte für die Isländer. Trotzdem: Island bleibt eine Handballnation mit Perspektive.
Vorrunde
1. Spieltag | ISL 27:31 CRO
2. Spieltag | ESP 32:25 ISL
3. Spieltag | ISL 36:18 BHR
4. Spieltag | JPN 21:25 ISL
5. Spieltag | MKD 22:24 ISL
Hauptrunde
1. Spieltag | GER 24:19 ISL
2. Spieltag | ISL 22:31 FRA
3. Spieltag | BRA 32:29 ISL
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 3
Platzierung Hauptrunde: 6
Bester Werfer: Arnór Gunnarsson (37 Tore)
Tunesien
Gruppe C | Hauptrunde II | Platzierung: 12
Die zweitbeste afrikanische Mannschaft
Halbfinalist der WM 2005, 2019 Underdog. In einer starken Gruppe mit dem Gastgeber. Mit einer kleinen, aber realistischen Chance starteten die Nordafrikaner in die Vorrunde – und sie nutzten sie. Dänemark und Norwegen noch eine Nummer zu groß. Chile, Österreich und Saudi Arabien hinter sich gelassen. Als eine von nur zwei afrikanischen Mannschaften zog Tunesien in die Hauptrunde ein. In Herning gab es dann für die Mannschaft nicht mehr viel zu holen. Zu stark die Konkurrenz. Aber der Traum, irgendwann einmal wieder bei einer Weltmeisterschaft unter die letzten Vier zu kommen – er lebt weiter.
Vorrunde
1. Spieltag | TUN 24:34 NOR
2. Spieltag | DEN 36:22 TUN
3. Spieltag | TUN 36:30 CHL
4. Spieltag | SAU 20:24 TUN
5. Spieltag | AUT 27:32 TUN
Hauptrunde
1. Spieltag | TUN 23:35 SWE
2. Spieltag | HUN 26:21 TUN
3. Spieltag | TUN 23:30 EGY
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 3
Platzierung Hauptrunde: 6
Bester Werfer: Mosbah Sanai (40 Tore)
Katar
Gruppe D | President’s Cup | Platzierung: 13
Gestolpert und wieder aufgestanden
Es sollte dieses Jahr nicht sein. Die Hauptrunde ganz nah und doch einen Punkt zu weit entfernt. Das Schicksal der Kataris. Eine Niederlage gegen Angola als Knackpunkt. Und trotzdem kamen sie zurück, rauften sich zusammen und spielten noch einmal Handball. Mit einem kleinen Happy End. Nach dem Ausscheiden in Gruppe D zeigte der WM-Zweite von 2015 noch einmal, was in ihm steckt. 30:28 gegen Mazedonien. 34:28 gegen Russland. Es wurde nicht die goldene Trophäe, aber immerhin der President’s Cup.
Vorrunde
1. Spieltag | AGO 24:23 QAT
2. Spieltag | QAT 28:23 EGY
3. Spieltag | HUN 32:26 QAT
4. Spieltag | QAT 22:23 SWE
5. Spieltag | QAT 26:25 ARG
President’s Cup
Platzierungsrunde | CHL 27:37 QAT
Spiel um Platz 13 | RUS 28:34 QAT
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 4
Bester Werfer: Youssef Ben Ali (45 Tore)
Russland
Gruppe A | President’s Cup | Platzierung: 14
Auf Augenhöhe
Es fehlte nicht viel. Immer nur ein kleines bisschen. Zwei Unentschieden in der Vorrunde sprechen für sich. Die Russen hielten gegen die Großen dagegen. Nahmen Deutschland und Serbien Punkte ab. Verloren in Gruppe A kein Spiel mit mehr als zwei Toren Unterschied. Spielten sich auch im President’s Cup in das kleine Finale. Am Ende steht nicht nur ein guter 14. Platz bei der WM. Am Ende steht vor allem großer Respekt vor dieser Mannschaft.
Vorrunde
1. Spieltag | SRB 30:30 RUS
2. Spieltag | RUS 34:27 KOR
3. Spieltag | RUS 22:22 GER
4. Spieltag | RUS 23:25 BRA
5. Spieltag | FRA 23:22 RUS
President’s Cup
Platzierungsrunde | RUS 30:28 MKD
Spiel um Platz 13 | RUS 28:34 QAT
Keyfacts
Platzierung Vorrunde: 4
Bester Werfer: Timur Dibirov (34 Tore)