Das war gigantisch!

Die Kolumne von Uwe Gensheimer

aus der Handball Inside #55

01. Februar 2024

Bereits zum Auftakt der EURO 2024 wurde Geschichte geschrieben! 53.586 Zuschauer waren in Düsseldorf beim Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und der Schweiz mit dabei und sorgten für einen neuen Rekord, aber auch für Gänsehaut pur.

Ich war schon mittags in der Halle und konnte so in Ruhe die Generalprobe anschauen, die gerade lief. Wenn man dann den Testdurchlauf erlebt, entwickelt man schnell eine Vorstellung davon, wie es abends bei vollen Rängen aussehen wird. Doch die Wirklichkeit hat alle meine Erwartungen komplett übertroffen. Es war nicht nur groß, es war einfach gigantisch! Vor noch gar nicht allzu langer Zeit konnte ich mir selbst schon mal einen Eindruck von so einer großen Kulisse machen, als wir mit den Löwen beim Tag des Handballs in Frankfurt vor über 40.000 Zuschauern spielen durften. Aber ich muss schon ehrlich zugeben, dass man in Düsseldorf mit den provisorischen Tribünen ganz nah am Spielfeld vieles besser gemacht hat. Der Funke ist sofort auf das Publikum übergesprungen. Glücklicherweise sind unsere Jungs bereits im Vorfeld perfekt auf diese laute Atmosphäre und den beeindruckenden Empfang vorbereitet worden und konnten somit auf dem Spielfeld direkt Vollgas geben. Man hofft immer das Beste, aber man weiß letztlich ja nie, wie der Start in ein Turnier tatsächlich gelingt.

„Der Traum des DHBs scheint tatsächlich schon heute aufzugehen.“

Doch beim Eröffnungsspiel hat einfach alles für die deutsche Nationalmannschaft gepasst. Die Männer waren sofort da, die Deckung funktionierte optimal und Andi Wolff erwischte wirklich einen richtigen Sahnetag. Nachdem sich das deutsche Team vom Gegner irgendwann deutlich abgesetzt hatte, konnten die Jungs mit Sicherheit die Wahnsinns- Atmosphäre in dieser gigantischen Kulisse auch richtig genießen und das hat mich für alle Beteiligten sehr gefreut! Nach diesem wichtigen Sieg war in der Kabine die Erleichterung deutlich zu spüren. Die Spieler wirkten befreit und glücklich zugleich und ich gebe zu, dass es mir nach langer Zeit sogar selbst ein wenig in den Fingern gejuckt hat. Ich hätte an diesem Tag wirklich gerne auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft getragen. Denn das Privileg zu haben, am Eröffnungstag der EURO 2024 in der MERKUR SPIEL-ARENA als Handballer einzulaufen, muss schon ein unglaubliches Gefühl gewesen sein.

 „Auch wenn vielleicht andere Teams zu den Favoriten zählen, in der SAP Arena freue ich mich persönlich am meisten auf die Holländer.“

So sind Bilder für die Ewigkeit entstanden, der beeindruckende Zuschauer-Rekord bleibt bestimmt für eine längere Zeit bestehen. Doch so schön dieses Event auch war, so sehr habe ich mich für den weiteren Verlauf des Turniers auf die gewohnten Handball-Dimensionen gefreut. Wobei, normal war bei dieser EM rein gar nichts. Dass bei einer EURO auch die Spiele in den Standorten ohne Beteiligung des Gastgebers ausverkauft sind, ist überhaupt nicht selbstverständlich. Die Atmosphäre in Mannheim und München hat die ausländischen Mannschaften so sehr begeistert, dass viele Spieler von verschiedenen Nationalitäten der Meinung waren, dass ab jetzt jedes Großturnier, ob EM oder WM, nach Deutschland vergeben werden muss. Man liebt die Hallen, die Atmosphäre, die Lautstärke und unsere Fankultur.

Ein größeres Kompliment gibt es für ein Land eigentlich nicht.

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