Kresimir Kozina

„Ein Finale gewinnt man!“

24. Mai 2023

Am letzten Mai-Wochenende kämpfen die besten Teams der EHF European League in Flensburg um die Trophäe. Für Kresimir Kozina ist es eine in jeder Hinsicht besondere Reise. Er kehrt nicht nur dahin zurück, wo einst seine Bundesliga-Karriere vor acht Jahren begann, Kreso ist auch heiß auf den Pokal!

Zum wievielten Mal bist du bei den EHF Finals dabei?
Kreso: Es ist mein drittes Mal. Einmal war ich mit Berlin bei den EHF Finals und mit Göppingen habe ich das bereits zum zweiten Mal geschafft. Für die Trophäe hat es für mich allerdings bisher noch nie gereicht.

2017 bist du im Trikot der Berliner nach Göppingen zum Final Four gereist. Berlin ist wieder dabei und die Finalpaarung von damals könnte sich sogar wiederholen.
Kreso: Oh ja! Damals sind wir als Favoriten angereist. Gastgeber Göppingen hatte eine schwache Bundesliga-Saison gespielt, man hat sich sogar gefragt, ob die Mannschaft den Verbleib in der Liga schafft. Und am Ende haben sie alle überrascht und gewannen nach zwei starken Spielen sogar den EHF-Pokal.

In der Bundesliga bleibt ihr aktuell auch hinter den Erwartungen zurück, während ihr auf europäischem Parkett durch den Wettbewerb marschiert!
Kreso: Wichtig für uns war, dass wir sogar gegen Montpellier gewinnen konnten und am Ende waren wir sogar punktgleich mit den Franzosen. Die K.o.-Runde konnten wir trotz unangenehmer Gegner gut überstehen und so sind wir aktuell verdient unter den besten vier Mannschaften. Aber es war wirklich erstaunlich. Wir haben in der Liga Teams wie Leipzig, Hannover oder Erlangen geschlagen und gegen Flensburg unentschieden gespielt. Und dann haben wir absolut unerklärliche Spiele komplett aus der Hand gegeben, die wir hätten gewinnen müssen. Alles was wir in der Bundesliga falsch gemacht haben, haben wir in den Spielen um den EHF-Pokal richtig gemacht.

„Für die Trophäe hat es für mich allerdings bisher noch nie gereicht.“

Sogar den Pokalsieger 2022 aus Portugal konntet ihr zweimal schlagen.
Kreso: Benfica hat seit dem Pokalsieg einen klangvolleren Namen in der Handballwelt, als zuvor. Der Sieg der Portugiesen damals ist ein gutes Zeichen dafür, dass nicht immer der Favorit gewinnt. Auch wir reisen nicht als Favorit nach Flensburg. Aktuell werden eher Berlin und Montpellier als Titelkandidaten gehandelt und Granollers hat auch Stärke gezeigt, als sie die SG regelrecht aus der eigenen Halle gefegt und somit aus dem Wettbewerb geschossen hat.

2023 finden die Finals in Flensburg statt. Mit welcher Motivation fährst du hin?
Kreso: Mit einer sehr großen Motivation! Die aktuelle Saison in der Bundesliga lief ja nicht gerade optimal für uns. In Flensburg das Finale zu erreichen, wäre eine Wiedergutmachung.

Für eine erfolgreiche Saison würde also reichen das Finale zu erreichen?
Kreso: Ein Finale spielt man nicht nur. Ein Finale gewinnt man!

Sitzt deine Familie auf der Tribüne in Flensburg?
Kreso: Ja, sie kommen mit. Die SG Flensburg-Handewitt war meine erste Station in der Bundesliga. Das war eine emotionale, erfolgreiche und in jeder Hinsicht besondere Zeit, und ich freue mich, dass meine Tochter und mein Sohn jetzt endlich sehen können, wo Mama und Papa früher gelebt haben.

„In Flensburg das Finale zu erreichen, wäre eine Wiedergutmachung.“

Du warst der absolute Publikumsliebling der Campushalle und auch jetzt wird es bestimmt einen großen Applaus für dich geben.
Kreso: Auch ich freue mich auf viele Leute dort! Im Norden habe ich immer noch viele Freunde, es wird ein schönes Wiedersehen. Schade, dass die Flensburger Mannschaft nicht mit dabei ist.

Es gibt Flensburger, die zu den Spielen gehen, um dir die Daumen zu drücken.
Kreso: Das ist natürlich sehr schön, aber sie wollen bestimmt auch spannende Spiele und Blaz Blagotinsek in Aktion sehen. Er trägt ab dem Sommer das Trikot der SG.

Wie heiß wird es dieses Mal in der „Hölle Nord“?
Kreso: Ich hoffe auf eine volle Tribüne! Wir geben auf dem Handballfeld mehr als 100 Prozent und unsere Fans aus der „Hölle Süd“ werden bestimmt auch gerne die Halle einheizen.

Ani Bonamie